Der Erdbach kommt aus dem Dreiseetal. Dieses landschaftlich reizvolle Tal hat seinen Namen von den früher in ihm gelegenen drei Seen. 1733 heißt es in einem Verzeichnis der Teiche im Amte Erbach: “ Die drei Waldweiher oberhalb Dorff Erbach und zwar im obern 400, mittleren und untern jeden 300 Karpfen Besatz, Forellen besetzen sich selbst, soaber wegen der Raubtiere großen Abgang leiden, sind zwischen 2 Waldungen gelegen; sehndt bei der letzten Fluth (gemeint ist die Hochflut vom Michelstag 1732, die auch den Damm des Roßbächelweihers wegspülte und für Erbach und das gesamte Mümlingtal so verhängnisvoll wurde) alle 3 durchbrochen, so zu reparieren an Arbeitslohn ohne die Frohnd ab 120 Gulden kosten möchten”.
Man trug sich mit dem Gedanken die 3 Fischweiher wiederherzustellen, scheute aber die Kosten und beließ es dabei den mittleren – und auch heute noch vorhandenen – in gebrauchsfähigen Zustand zu vesetzen. Wann die Weiher angelegt wurden, steht nicht fest. Im Jahre 1819 verglich sich die Rentei Erbach mit Schultheiß Giebenhain, Valentin Unger und Jakob Spatz zu Dorf-Erbach über die Begrenzung von Güterstücken am Brutweiher.
Der Erdbach teilt sich kurz unterhalb des Dorfes (1942). Der eine Arm läuft nach der Erbacher Seewiese, der andere verschwindet etwa 100 Schritte nach der Teilung im Boden und tritt oberhalb der Stockheimer Mühle nach etwa 750 m zu Tage. Diese Erscheinung, welche sich in Gemarkung Michelstadt beim “Kiliansfloß” wiederholt, ist wie folgt zu erklären. Das Mümlingtal ist durch Einbruch entstanden. An diesem Einbruch finden sich große Schollen von Muschelkalk. Die Löslichkeit des Kalkes durch das kohlensäurehaltige Wasser führte zur Bildung von Rissen und Spalten, die sich im Laufe der Zeiten erweitern. So entstanden auch mehr oder weniger große unterirdische Hohlräume. Die Wasser fallen dadurch in die Tiefe und treten an geeigneter Stelle wieder zu tage.
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